Freitag, 7. Dezember 2018

Projekt Teil 2:

Am Tag drauf ging es los und ich wusste
Großzügig angelegt, natürlich und meiner Meinung nach mehr als artgerecht.
nicht wohin, hatte aber mitbekommen das es wohl um Krokodile ging. Wieder fuhren wir mitten  in die Pampa. Wie sich dann herausstellt handelte es sich um die Inspektion einer angehenden Kroko-Farm. Die drei Männer leben direkt nebenan und auf dem ganzen Grundstück sind tausende Pflanzen und Bäume, sodass sie sich weitesgehenst selbst versorgen können. Mir wurde erklärt wofür es diese Farm geben soll. Zunächst sollen hier die Krokodile und Alligatoren gehalten werden, die vom Ministerium beschlagnahmt oder gefangen werden. Gründe dafür gibt es hier leider genug. Erst
Das zweite Gehege.
einmal natürlich kranke und verletzte Tiere. Aber auch illegal als Haustier gehaltene oder gewilderte Exemplare werden jetzt für diese Farm genommen. Natürlich immer nur wenn eine Auswilderung in einem anderen Gebiet nicht mehr möglich ist. Im Februar sollen die ersten Tiere in den großen und meiner Meinung nach sehr artgerechten Gehegen kommen. Der Plan ist das sich diese Tiere dann vermehren können und das so einige Tiere ausgewildert werden können. Damit das Projekt auf lange Sicht finanziell unabhängig sein kann sollen auch das ein oder andere Reptil an Zoos und andere konventionelle Farmen verkauft werden. Das ganze Gelände soll auch für Touristen zugänglich werden um die Verkaufszahlen möglichst gering zu halten. Wieder am Büro angekommen ging es daran Essenpakete für sie Außenstellen zu packen. Dort leben Mitarbeiter für ein bis zwei Wochen in 24-Stundenbereitschaft und die müssen natürlich auch etwas essen. In den "Fressbeutel" kamen viel Reis, Mais, Linsen, Bohnen, Zucker, Milch, Butter, Knoblauch, etwas Gemüse, einige Fertigsaucen, Brot und Hühnchen. 


Am Freitag fuhr mein Chef mit mir und einem
Ich und der örtliche Ranger.
Schülerpraktikanten nach El Valle, ein Tal im Krater einen Vulkans, wo es umringt von Bergen schön kühl ist. Auf der Liste stand die Inspektion eines jetzt für Touristen geschlossenen Rundwegs. Mit einem Ranger vom Park machten wir uns auf den Weg. Immer wieder mussten wir mit unseren Macheten den Weg freischlagen, weil Bäume umgestürzt waren oder Rankenpflanzen alles überwuchert hatten. Auf dem Weg gab es wieder unendlich viel zu entdecken. Riesige Insekten, winzige Echsen und wunderschöne Orchideen. Auch hier gab es wieder unzählige Trampelpfade sämtlicher Bewohner des Regenwaldes. Aber da es sich um einen Nationalpark handelte gab es keine Probleme Mit Fallen oder sonstigen Verbrechen. Im Park gab es unendlich viele Insekten. Einerseits schön weil immer wieder prächtige Schmetterlinge und Falter vorbeikamen, andererseits aber ein bisschen nervig, weil die 20 Moskitos die durchgehend um mich rumgeschwirrt sind mir den letzten Nerv geraubt haben. Gott sei Dank hatte ich lange Sachen mit. 

 
Ein seltenes Foto von einem Schmetterling. Er war gesundheitlich etwas angeschlagen
.


Schön wenn man sieht, dass sich die Natur alles wieder zurück holt. :)

Viele wilde Orchidäen finden an vermosten Baumstämmen guten Halt.

Immer öfter entdecke ich hier Pflanzen und Blüten die ich aus meinem Wohnzimmer in Deutschland kenne.

Was ein Wonneproppen...

VORSICHT: giftig

Trotz Handycamera ein gelungesnes Bild. ;D


Am Montag war sowohl Carlos als auch mein Chef krank, Raul im Urlaub und Johana ist im fünften Monat schwanger, sodass sie nicht auf Ausflüge raus darf. Das ist ja eigentlich erfreulich. Sogar doppelt, denn wenn sie bald das Büro als Mutter verlässt bekomme ich vermutlich ihren Schreibtisch. ;D
Habe den einen Tag dann im Büro verbracht und etwas Spanisch gelernt und mir Fotos angeschaut.
Aber dafür wurde ich am nächsten Tag
Vor dem eigentlichen Nest  einige Eierschalen. Dahinter weitere Markierungen.
mehr als entschädigt. Es ging zum Strand. Bei Santa Clara begutachteten wir ca. 6 Schildkrötennester. Die Eier wurden vor ca. 40 Tagen von einem Touristenstrand hierher gebracht und markiert. Die Anwohner beschützen, beobachten und dokumentieren alles rund um die Nester. Sie erzählten uns, dass am vorherigen Nachmittag bei einem heftigen Regenschauer die ersten geschlüpft seien. Überall lagen Schalenreste herum und bis auf zwei tote Eier war das Nest leer. Ein riesiger Erfolg. Wir entfernten alle Pflanzen rund um die Nester und kontrollierten jedes auf Inhalt und zustand der Eier. Alles wurde natürlich aufgeschrieben und mit Fotos dokumentiert. Ich darf leider kein Foto von dem Ort zeigen, geschweige denn  veröffentlichen aber eines wurde mir erlaubt. Auch wenn man nur die Nesterumrisse und die Schalen sieht ist es hoffentlich trotzdem interessant für euch.
Am Büro bekamen wir überraschend einen
Das fand es gar nicht lustig...
Anruf von einem Bürger der Stadt. Er hatte in seinem Garten ein Faultier entdeckt und fragte was zu tun sei. Da es sowohl für Mensch und Tier in der Stadt zusammen zu gefährlich ist musste es gefangen werden. Der ein oder andere mag sich fragen warum für den Menschen gefährlich sein könnte. Nun ja Faultiere haben ca. 7 cm lange scharfe Krallen und auch nicht zu unterschätzenden Zähne. Und wenn sie wollen können sie damit auch sehr schnell agieren. Auch wenn bei Faultieren vielleicht keine besondere eile geboten ist ging es schnell mit Fangstab, Handschuhen und Tierbox zum Auto. Nach 5 Minuten Autofahrt und etwas Sucherei fanden wir dank der Nachbarschaft das Faultier. Der eine packte mit den Handschuhen ein Bein und der andere Kollege lege die Schlinge um den Hals und die Schulter des Tieres. Das fand es wohl gar nicht witzig und griff den Stab mit allem was es hatte an. Mit viel Kraft und langem Zerren ließ es die Bananenpflanze los und dies sich in die Box verladen. Was ein Kampf und was für ein Erlebnis. Am nächsten Morgen sollte es nach einem kurzen
Süß, wie sie schauen, owohl sie verdammt sauer sind.
Tierarzt-Check im Wald ausgesetzt werden. Ich fragte meinen Chef ob es nicht zu gefährlich sei es über Nacht draußen stehen zu lassen. Wegen der Straßenhunde. Er stimmte zu und meinte, dass er keine Lust habe sich morgen auch noch um 5 verletzte Hunde kümmern zu müssen. Beide mussten wir lachen. Wie fast jeder hab ich das Faultier unterschätzt.
 
Entschuldigung für meine Körperhaltung... Es war dann doch um einiges schwerer als es aussah.


Die folgenden Tage gab es immer
Wie immer. Genialer Blick.
wieder Inspektionen von geschützten Gebieten  und Reservaten. Am Montag ging es natürlich wieder mit dem Pick-Up raus. Aber zu meiner Überraschung nicht zu einer Aktivität sondern zu einem Seminar nach San Roquito. Dort traf sich ca. die Hälfte des ganzen Personals der Provinz Cocle. Es sollte verschiedene Vorträge geben, vor allem ging es um BÄUME. Es wurde geklärt wie mit „Baumwilderern“ oder anderen illegalen Machenschaften in geschützten Gebieten verfahren werden sollte. Es ging zwar um viel Papierkram aber beispielsweise auch Markierungsarten von toten und lebenden Bäumen wurden besprochen. Ich half derweil beim kochen des Mittagessen. Es sollte zunächst Hühnersuppe mit Reis, Yuka, Möhre und Mais geben. Darauf sollten Hühnchen mit Reis und dann Yukka mit geräucherter Schweineschulter folgen. Alles ohne Elektrizität oder Gas gekocht. Mit viel Zeit und gutem Feuerholz ließen sich auch die riesigen Alutöpfe zum kochen bringen. Alles hat gut geschmeckt, wobei ich so Hunger hatte das wahrscheinlich fast alles gegessen hätte. :D
Dann ging es wieder nach Hause und ein weiterer spannender Arbeitstag endete.
Am Donnerstag galt es dann nach einer
Traditionnelen Hut, traditionnels Hemd und natürlich traditionelle Turnschuhe. ;D
Inspektion eines Berges das Fest für den nächsten Tag vorzubereiten. Alle kamen in schicker, traditionell angehauchter Kleidung. Wieder gab es unendlich viel zu essen. Brot, verschiedene Fleischspeisen, Maisprodukte, Eier und Fruchtspieße. Hab natürlich gut rein gehauen und dann wurde bei einem Becher frischer Orangenlimonade gebetet  und anschießend aufgeräumt.











Nach einem Tag im Büro am Montag, 
Wieso haben die Kühe hier sooooo riesige Ohren?

den ich größtenteils damit verbracht habe die unbrauchbaren Fotos der Wildkameras auszusortieren ging es dann am 4. Dezember wieder raus ins Outback. ;D Mein Chef, Carlos, zwei Praktikanten und ich stiegen in den Pick-Up und nach einer guten Stunde und einem kurzen Besuch im Regionalbüro in Aguadulce stoppte das Auto und wir liefen los. Mir wurde erklärt, dass wir zur Vermessung und Markierung eines Problemgebietes gekommen sind. Um dort hinzukommen mussten wir aber zunächst die Privatgrundstücke der Bauern durchqueren. Als wir dann nach einigen Kuhherden und unzähligen  Stacheldrahtzäunen das erste Mal das GPS-Vermessungsgerät ausgepackt wurde, sah ich auch wo das Problem war. 
Trocken ...

... und ...
... salzig.
Wo vorher über Jahrzehnte
ein trockener
Wald gewesen ist, war jetzt ein Ödland. Salzig und fast ausgetrocknet. Durch den gestiegenen Meeresspiegel dringt seit etwa 15 Jahren Anfang Oktober das Salzwasser des Pazifiks so weit ins Inland vor. Zur Vermessung liefen wir immer ca. 200 m, stoppten, setzten mit dem GPS-Gerät und auf einer Papierkarte eine Markierung und machen ein paar Fotos. Zwar war dies eine weniger fruchtbare und vielleicht auch weniger Schöne Umgebung aber es war dennoch sehr eindrucksvoll. Nach guten 3 Stunden ging es dann zurück. Besonders geschockt hat mich diese krasse Grenze. Hier kaum Leben und 30 m weiter Ein Wald mit Tümpeln und unendlich vielen Vöglen und Insekten. 
Einige Meter weiter... Leben in Hülle und Fülle.
Auf dem Rückweg haben wir noch eine kleine Schlange eingefangen. Eine ca. vier Monate alte Boa Constrictor. 
Da gerade nix anderes zur
Mein Chef beim aussetzen der Schlange.
Verfügung stand wurde kurzerhand eine Saftflasche mit Löchern gespickt und mit dem Tierischen Inhalt gefüllt. Nach einem leckeren Mitttagessen ging es wieder raus um sie möglichst schnell wieder in eine sichere natürliche Umgebung zu bringen. Mein Chef entschied sich für einen kleinen Wald mit angrenzenden Reisfeldern, da hier sowieso Probleme mit Ratten und Mäusen bestehen. Ideales Futter für die Schlange.













Gerade mal 4 Monate alt.
Am Dienstag stand dann ein
Bin ja nicht um sonst ein FREIWILLIGER hier. ;D
Erste-Hilfe-Kurs für ca. die Hälfte der Mitarbeiter an. Auch wenn es im Großen und Ganzen vergleichbar mit dem in Deutschland ist, gab es schon einige Besonderheiten. Es ist natürlich klar das bei meiner Arbeit ein besonderes Augenmerk auf Gefahren der Natur, sprich Tiere oder Unfälle in völliger Abgeschiedenheit gelegt wird. Wie ich leider mitbekommen musste war es für viele der erste Kurs. Aber immerhin besser als keiner. ;D
An einem Nachmitttag der letzten Tage kam ich in Kontakt mit jemandem der deutsch spricht. Ich habe ein Gespräch mit dem ehemaligen Umweltminister Panamas gehabt. Er hat vor zwei Jahrzehnten fünf Jahre in Dresden verbracht und konnte sich echt gut mit mir verständigen und war extrem begeistert von meinem Engagement. ;D
Hier werden neue Pflanzen zur "Auswilderung" gezüchtet.

Das gehört auch zu meiner Arbeit. Wenn Wildtiere wie hier eine Giftschlange Schaden anrichten. Inspizieren  und dokumentieren.

Wenn man genau hinschaut kann man vor der kleinen Landzunge mit dem Reiher eine Krodieschnauze entdecken.
Letztendlich kann ich sagen, dass mich mein jetziges Projekt überglücklich macht. Besser geht es wirklich nicht. Einerseits ist natürlich die Arbeit mit dem Wildleben ein echtes Geschenk. Aber andererseits sorgen auch die ganzen tollen Kollegen und die große Abwechslung dafür, dass ich mich extrem wohlfühle. Morgens fällt es mir vor Vorfreude fast nie schwer auszustehen. Und das soll ja was heißen. ;D
Sonnige Grüße aus Panama.
Euer Vincent

Mittwoch, 5. Dezember 2018


Mein neues Projekt – Ein Traum wird wahr


Die meisten von euch wissen vermutlich, dass ich sehr gerne mit und in der Natur arbeite. Das tu ich jetzt hier auch.

So kam es dazu:

Unser Local Davis, also unser zuständiger Betreuer hier in Penonomé informierte uns vier, also alle Freiwilligen aus Penonomé, darüber, dass die Außenstelle des Umweltministeriums eine Aktion zur Aufforstung der Umgebung startet und jede helfende Hand willkommen ist. So wurden wir dann Samstag morgens um 8:00 Uhr mit zwei Pick-Ups abgeholt und zusammen mit einigen Mitarbeitern des Ministeriums und ein paar Austauschschülern zu den Flächen gefahren, wo die ca. 15 cm hohen Bäumchen gepflanzt werden sollten. Der Weg dauerte ca. eine Stunde und die letzten Minuten ging es über einen extrem unwegsamen Gebirgspass. Sogar die Pick-Ups hatten mit der extremen Steigung den großen Steinen und die vielen Regenrinnen zu kämpfen. Nicht vergessen darf man, dass dabei dann auch immer zwei auf der Ladefläche mitgefahren sind und sie ohne Gurte und Sitze natürlich ordentlich durchgeschüttelt wurden. Das Ganze geschah natürlich nach panamaischer Zeit also haben wir de facto um 10:30 Uhr angefangen mit den Holzstangen mit Metallspitzen Löcher in den steinigen Lehmboden zu schlagen. Dann galt es die Bäumchen einzusetzen und das Gras und kleinere Pflanzen drum herum zu entfernen damit im Falle eines Brandes die Bäume trotzdem überleben. Nach 3,5 Stunden und über 400 Bäumen ging es wieder runter vom Berg und es gab Reis mit Hühnchen für alle. Die ganze Aktion hat mir sehr gefallen und ich fragte meinen Local ob es nicht möglich wäre beim Umweltministerium meinen Freiwilligendienst zu absolvieren. Zunächst schien es aussichtslos…
Fleißig am Bäume pflanzen.

Aber dank vieler Mühen meinerseits und dem großen Engagement von AFS Panama konnte ich jetzt nach fast exakt zwei Monaten in meinem neuen Projekt anfangen. So lange dauerte es zum einen, weil die panamaischen Behörden nicht schneller arbeiten als die Deutschen und zum Anderen, weil es wohl Identifizierungsschwierigkeiten zu meiner Person gab. Mir wurde mitgeteilt, dass in Herrera, einer anderen Provinz, auch ein Vincent Eichhorn aus Deutschland beim Umweltministerium anfängt und unsere Briefe vertauscht wurden. Das konnte ich nicht ganz glauben und fragte meine Koordinatorin, die mir diesen absolut unvorstellbaren Zufall bestätigte. ;D

So jetzt fang ich aber tatsächlich mal mit meinem neuen Projekt an. Also ich arbeite beim Ministerio de Ambiente (Umweltministerium) oder kurz Mi Ambiente (meine Umwelt) und jeden Morgen fahre ich mit einer Nachbarin, die dort als Sekretärin arbeitet zum Büro. Penonomé ist Provinzhauptstadt und dementsprechend handelt es sich um ein recht großes Büro. In ganz Coclé, meiner Provinz, arbeiten 94 Angestellte, hauptamtlich bei Mi Ambiente. Am ersten Tag wurden erst einmal meine Daten erfasst und ich musste viele Dokumente unterschreiben. Dann bekam ich eine kleine Führung und habe alle kennengelernt. Eigentlich habe ich ja keine Probleme mit Namen, aber das war wirklich zu viel… ;D Nachdem ich mein großes Interesse am Wildleben und insbesondere den Tieren Panamas bekundet hatte wurde ich der Abteilung areas protehidas  und vida silvestre zugwiesen. Auf Deutsch heißt das so viel wie geschützte Gebiete und Wildleben. Mein neuer Chef erklärte mir woraus die Arbeit seiner Abteilung und jetzt auch meine Arbeit bestehen würde. Neben meinem Chef arbeiten noch Johana und Carlos in meinem Büro. Alles drei wundervolle Mitarbeiter und sie unterhalten sich sehr viel mit mir. Dank der Arbeitsmoral in Panama ;D ist das auch gut möglich. Dann bekam ich noch ein Paar Stahlkappengummistiefel. So ging  mein erster Arbeitstag zu Ende und mir wurde versprochen, dass es morgen eine Aktivität für mich gäbe.

Carlos vor dem zu durchquerenden Fluss.
Eine der Kameras.
Sie haben nicht zu viel versprochen. Ich kam in meinem Projekt an und das Auto wurde mit Fangstab, Lederhandschuhen und einer Tierbox beladen und dann nach ca. einer halben Stunde ging es mit Raul, einem anderen Arbeitskollegen, und Carlos in einen der vielen Pick-Ups und nach ca. einer Stunde Fahrt zum Teil durch wieder sehr schwierige Straßen und sogar kleine Flüsse hielten wir an. Mitten im Wald. Fernab von Zivilisation und


anderen Menschen. Für andere wäre es vielleicht die grüne Hölle, aber ich war erst einmal total begeistert von der Flora und Fauna des Regenwaldes. Gummistiefel an, eincremen und los gings. Der Auftrag: Im Naturschutzgebiet Kameras einsammeln die an Tierspots standen und das Tag und Nachtleben des Dschungels festgehalten haben. Also wanderten wir los. Erst durch einen Fluss der gerade flach genug für die Stiefel war und jetzt verstand ich auch warum ich immer Ersatzkleidung dabei haben sollte… Zwar hatte es schon zwei Tage nicht geregnet, aber der Weg war dennoch extrem schlammig und glatt. Wir bestiegen den Hügel rund zweieinhalb Stunden lang bevor wir die erste Kamera fanden und abmontieren. Hierbei stellte sich mein Schweizer Taschenmesser als äußerst nützlich heraus. Immerhin haben die Kameras dort sieben Monate gehangen und die
Schön viel Schlamm und Lehm.
Baumrinde begann die Gurte zu umschlingen.

So sah der Weg aus.


Auf dem Weg wurden immer wieder kleine Stopps eingelegt um etwas zu dokumentieren oder mir zu erklären. Auch bekam ich immer wieder Warnungen zu toxischen Tieren und Verhaltensanweisungen im Falle eines Unfalls. Die Pausen kamen mir bei 32 Grad und der Luftfeuchte hier natürlich sehr gelegen. ;D Immer wieder flogen handgroße knallblaue Schmetterlinge an uns vorbei und an der einen oder anderen Blüte konnte man Kolibris entdecken.
Habe auf dem Hinweg sogar einen Tukan und einige Spuren vor meinen Kollegen entdeckt. Oben angekommen gab es eine kleine Quelle die hervorragend schmeckendes Trinkwasser spendet. Neben unzähligen Insekten- und Blattschneiderameisenbauten konnten wir auch viele Höhlen von den Conejo Pintados erspähen. Auf Deutsch heißt dieses ca. 50 cm große  und meerschweinähnliche Nagetier Paka, aber das sagt euch wahrscheinlich auch etwa so viel wie mir… ;D.

Leider mussten wir bemerken das etwa 4 große
Bäume illegal gefällt und teils entwendet wurden. Ebenfalls fanden wir eine Tierfalle aus Stöckern auf einem der Tierpfade. Die haben meine Kollegen aber so schnell zertreten das ich kein Foto mehr machen konnte. Selbiges gilt für sämtliches Getier, weil es einfach viel zu schnell für mich war. Die drei Kameras eingesammelt, einen Apfel gegessen und schon ging es wieder runter. Im Gebirge hatte es wohl geregnet sodass jetzt der weg viel matschiger und gefährlicher war. Ständig warteten wir durch kleine Regenbäche oder 30 cm tiefe Schlammlöcher. Andere würden es vielleicht abstoßen finden aber von meiner neuen Tätigkeit und der großen Artenvielfalt war ich immer noch so überwältigt, ich bekam zwischendurch richtige Endorphin-Schübe vor Glück.

Links ein Hundeabdruck und rechts einer eines Pumas.

Die Trinkwasserquelle auf dem Berg. Für Wasser wirklich köstlich und herrlich erfrischend.

Nun kamen wir nach 4 Stunden wieder am Auto an, säuberten unsere Stiefel im Fluss und fuhren etwa 2 Kilometer zurück. Dort ein Haus mit einer Jungen Familie die Probleme mit einem Hühnerdieb hat. Durch die Spuren ließ sich dieser relativ schnell als Ozelot identifizieren. Wir nahmen eine weitere Kamera mit und dann ging es nach einen Besuch bei einer Fonda (kleines Restaurant mit Tagesgerichten) zurück zum Büro. Dort angekommen schauten wir noch kurz in die Bilder der Kameras und sahen Jaguare, Pumas, Ozelote, einige Vögel und Pakas. Ich war natürlich völlig begeistert. Dann gab es leider noch Fotos von Wilderern mit Gewehren samt Beute und ein paar streunende Hunde. Was jetzt dagegen getan wird konnte ich leider noch nicht in Erfahrung bringen. Rundum ein gelungener zweiter Arbeitstag. PS: ignoriert bitte die Daten auf den Fotos... sie sind fehlerhaft.
Ozelot.
 
Puma.

Jaguar.