Donnerstag, 25. Oktober 2018


Mein aktuelles Projekt:

Kinder, beide Psychologinnen und ich beim Monopoly spielen.
Jeden Morgen unter der Woche stehe ich um 7:00 auf, mache mich fertig und fahre dann für ca. 1.50 Dollar mit dem Taxi zu meinem Projekt. Meine Organisation Fundacion Valorate ist  13 mal in ganz Panama vertreten und kümmert sich um Kinder mit ADHS. In meinem Standort, hier bei mir in Penenome, gibt es sechs hauptamtlich Angestellte und mich. Wenn Kinder hier ankommen, gehen sie zuerst eine Stunde zu einer der zwei Psychologinnen und werden bei ihnen zu ihren Situationen, Problemen und ihrem Gefühlszustand befragt. Da ich die Kinder dabei oft zu sehr ablenke bin ich bei der psychischen Betreuung meist nicht dabei.
Sie bringt ihm Spanisch und ich danach Mathe bei.
Darauf kümmern sich die beiden Lehrerinnen um die Kinder. Um ihnen eine so gut wie mögliche Schullaufbahn zu gewährleisten bringen sie ihnen ähnlich wie in einer Schule Buchstaben, Zahlen und den älteren natürlich auch schon rechnen und lesen bei. Die Kinder dürfen hier ab 5 Jahren bis zum Alter von 14 regelmäßig erscheinen. Besonders das Englisch lernen und die Gruppenspiele machen mir viel Spaß. Von der hier angestellten Reinigungskraft wird das gesamte Gebäude täglich gefegt und gewischt. Und während sich um die Kinder gekümmert wird sind die Eltern bei der Chefin im Büro im Gespräch.

Auch im letzten Jahr war schon eine Freiwillige hier und so habe ich viele Fotos zu Gesicht bekommen. Mir ist direkt aufgefallen, dass dort überall viel mehr Kinder waren. Ich fragte also nach und man hat mir dann erklärt, dass seit Januar die Gelder gekürzt wurden. Da der Staat jetzt weniger investiert dürfen nur noch Kinder mit klinisch bestätigtem ADHS die Fundacion Valorate besuchen. Voriges Jahr durften auch alle Kinder mit vermutetem ADHS und Lernschwächen sowie deren Geschwister nach hier kommen. Für die Integration meiner Meinung nach auch viel besser… aber ich bin ja leider nicht in der Position so etwas zu entscheiden. ;D          
Ein bisschen riesig fühle ich mich hier manchmal schon. ;D aber immerhin haben die Kinder deshalb vermutlich mehr Respekt vor mir.
  
100% made by Vincent.
Da es jetzt so wenig Kinder gibt sind viele der Angestellten oft mit Englisch lernen oder chatten beschäftigt. Allerdings habe ich so auch viel Zeit um mein Spanisch zu verbessern und habe von einer Kollegin schon beigebracht bekommen wie man den traditionellen Kopfschmuck der Panamenas selbst macht. Tembleques heißt er. Aus Draht und vielen verschiedenen weißen oder bunten Perlen wird unter stundenlanger Handarbeit eine Struktur sichtbar und meist wird aus den vielen kleinen Einzelstücken eine Blume oder Blüte gebunden. Wegen der vielen Zeit habe meine Endsendeorganisation AFS kontaktiert und sie wussten wohl schon von diesem Problem. Die anderen Freiwilligen in verschiedenen Städten haben bei dieser Organisation ähnliche Probleme. Viele von ihnen haben zu Schulen gewechselt. Das wurde auch mir zu Auswahl gestellt. Da ich aber mit den anderen Freiwilligen und einigen Austauschschülern an dem Baum-pflanz-Projekt teilgenommen habe und meinem sehr engagiertem Local, also dem für uns hier in Penenome zuständigen Freiwilligen, erzählt habe das ich sehr an Umwelt und Natur interessiert bin, darf ich jetzt bald beim Umweltministerium anfangen. Dort werde ich dann Aktionen zum Umweltschutz organisieren und mit gestalten. Darunter werden laut meinen Informationen Strandsäuberungen, Aufforstungen und Wildereibekämpfung in Form von Auswilderung von gefangenen und verkauften Tieren des Umlandes. Ich freu mich schon.